Pimcore vs. Akeneo: Welches PIM-System passt zu deinem Unternehmen?

Ein Produktdateninformationssystem (PIM) ist der Dreh- und Angelpunkt für strukturierte Produktkommunikation über alle Kanäle hinweg. Wer viele Produkte, Varianten, Märkte oder Sprachen managen muss, braucht ein System, das Ordnung schafft.

Zwei Open-Source-Systeme gehören dabei zu den bekanntesten am Markt: Pimcore und Akeneo. Beide verfolgen unterschiedliche Ansätze. Genau deshalb lohnt sich ein genauer Blick. Denn: Nicht jedes Projekt braucht maximale Flexibilität. Aber wer sie braucht, sollte sie von Anfang an einplanen.

Pimcore: Die Plattform für alle, die groß denken

Pimcore ist nicht einfach nur ein PIM. Es ist eine Plattform, die PIM, MDM, DAM, CMS und CDP in einem System vereint. Das klingt nach viel und ist es auch. Und genau das macht Pimcore zur ersten Wahl für Unternehmen, die mehr wollen als nur Produktdatenpflege.

Die Stärke von Pimcore liegt in seiner modellierbaren Architektur. Ob Produkte mit variantenreichen Attributen, komplexe Relationen, individuelle Workflows oder die Anbindung an Dritt- und Bestandssysteme: Pimcore lässt sich exakt auf das zuschneiden, was gebraucht wird.

Durch den API-first-Ansatz lässt sich Pimcore tief in bestehende IT-Landschaften integrieren. Gleichzeitig bietet es die Möglichkeit, Content, Assets, Daten und Logik an einem Ort zusammenzuführen und ist so ideal für mittelständische Unternehmen und Enterprise-Setups, bei denen PIM nicht isoliert, sondern als Teil eines größeren digitalen Ökosystems gedacht wird.

Der Haken? Es braucht Konzept.

Wer Pimcore einsetzt, sollte wissen, was er will. Die Plattform entfaltet ihre volle Stärke, wenn sie durchdacht konzipiert und professionell implementiert wird. Ohne klares Datenmodell und gute Planung kann sie überwältigend wirken. Aber mit dem richtigen Setup wird Pimcore zu einem echten strategischen Werkzeug, das mit den Anforderungen mitwächst.

Akeneo: Einfacher Einstieg, klare Struktur

Akeneo punktet mit einem anderen Ansatz: Ein schlankes, benutzerfreundliches PIM, das sich vor allem an Marketing- und Produktteams richtet, die schnell loslegen wollen. Die Oberfläche ist intuitiv, der Einstieg unkompliziert, die Funktionsweise klar: Produktdaten strukturieren, pflegen, exportieren. Das funktioniert schnell und effizient.

Gerade im E-Commerce oder bei Unternehmen mit vergleichsweise klaren Produktdatenstrukturen ist Akeneo eine gute Wahl. Der Fokus auf Usability und Standardisierung sorgt dafür, dass Teams auch ohne tiefes IT-Know-how effektiv mit dem System arbeiten können.

Aber irgendwann stößt man an Grenzen

Wenn individuelle Datenmodelle, spezielle Attributsets, stark variierende Produkttypen oder komplexe Verknüpfungen ins Spiel kommen, wird es mit Akeneo schwieriger. Auch Themen wie Asset-Management oder Content-Ausspielung müssen über Drittsysteme gelöst werden. Für viele Use Cases reicht das. Aber wer mehr will als nur ein PIM, sollte sich überlegen, ob Akeneo langfristig mithalten kann.

Kurz gesagt: Wer braucht was?

ThemaPimcoreAkeneo
FunktionsumfangSehr breit – inkl. DAM, CMS, CDPFokus auf PIM, keine integrierte CMS/DAM
FlexibilitätExtrem anpassbar, modellierbarKlar strukturiert, begrenzt flexibel
BenutzerfreundlichkeitAnspruchsvoll, eher für Technik-affineSehr intuitiv, ideal für Fachabteilungen
Integrationen/API Offen, stark für individuelle AnbindungenGute Standard-Integrationen
ImplementierungAufwändiger, aber hochgradig skalierbarSchnell und unkompliziert
ZielgruppeMittelstand & Enterprise, Multisystem-SetupsTeams mit standardisiertem PIM-Bedarf

Unser Fazit: 
Komplex? Dann Pimcore.

Wer ein PIM-System sucht, das sich nahtlos in komplexe Strukturen integrieren lässt, unterschiedliche Produktwelten abbildet und langfristig mitwächst, findet in Pimcore eine flexible, leistungsfähige Lösung.

Akeneo ist stark, wenn es darum geht, schnell Ergebnisse zu erzielen und ein Projekt mit klarer Struktur umzusetzen. Es macht vieles einfach, aber bewusst auch weniger flexibel.

Die Wahl hängt also nicht nur von der Unternehmensgröße ab, sondern vor allem von der Komplexität der Datenmodelle und der Zukunftsperspektive des Systems.

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