Raus aus Bamberg, ab an den Thomann-„Campus“. Mit rund 200 Einwohnern würde wohl niemand den umsatzstärksten Musikhändler weltweit im oberfränkischen Treppendorf vermuten. Aber genau hier, in einem Gemeindeteil Burgebrachs, ist über mehrere Jahrzehnte ein echtes Paradies für Musikliebhaber entstanden.
Für unser Team ging es im Mai zu Thomann, wo uns Gabriele Röder-Thomann empfangen hat. Sie ist die Tochter von Gründer Hans Thomann sen. und Schwester des aktuellen Geschäftsführers Hans Thomann. Vom Parkplatz aus ging es ins Ortszentrum. Während Liverpool als Heimat der Beatles 1.026 Kilometer entfernt war und Woodstock ganze 6.334 Kilometer in Richtung Westen lag, waren es nur sieben Meter bis nach Paradise City. Also ging es nach einer kurzen Begrüßung und einer Zusammenfassung der Geschichte Thomanns in den Laden, der gleichzeitig das ehemalige Familienhaus der Thomanns ist. Wo früher ein Kinderzimmer war, entstand später die Buchhaltung. Mittlerweile finden sich auf über 5.500 Quadratmetern unzählige Instrumente, Equipment und zahlreiche Musikexpert:innen wieder.
Trompeten, Schlagzeuge, Triangeln, Marimbas, Gitarren – es gibt beinahe kein Instrument, das bei Thomann nicht ausgestellt ist und getestet werden kann. Und damit beginnt der Service, der Thomann als Musikhändler von der Konkurrenz abhebt. Zwar generieren die Oberfranken den größten Teil ihres Umsatzes im Onlinehandel, Hobbymusiker, Profis und auch Berühmtheiten suchen dennoch den Weg nach Treppendorf, um seltene oder spezielle Instrumente vor Ort zu testen und die Beratung der Thomann Mitarbeiter:innen zu nutzen. Ein Weltstar ist uns zwar nicht über den Weg gelaufen, aber in jedem Bereich haben sich Musikbegeisterte herumgetrieben und fleißig ausprobiert.
Dass die Bestände im Laden nur einen kleinen Teil der lagernden Instrumente ausmachen, zeigte sich im Logistikzentrum Thomanns. Die Lagerräume wurden nach und nach erweitertet. 2005 entstand ein Containerlager mit über 10.000 Palettenplätzen, 2006 folgte ein Versorgungslager und 2017, bzw. 2018 das neue Logistikzentrum und das neue Versandcenter. Die Dimensionen in den Lagern und im Versand Thomanns waren beeindruckend und uns wurde klar, dass die schnellen Verfügbarkeiten der Waren auf der Website nur durch enorm großen Aufwand zustande kommen können, Thomann aber auch hier ein Paradebeispiel für guten Service ist.
Neben den Mitarbeiter:innen in den Lagern, der Logistik und im Versand arbeiten direkt nebenan im 5.000 Quadratmeter großen Bürogebäude die Servicekräfte Thomanns daran, auch über die Website, telefonisch oder per E-Mail höchste Qualität zu liefern. Eine Zahl, die beeindruckt: Rund 430.000 E-Mail erreichen Thomann täglich. Wo zahlreiche Nationalitäten vereint sind, bietet Thomann außerdem einen 30-tägige Geld-zurück-Garantie und eine Garantiezeit von drei Jahren auf alle Produkte an.
Abseits der Arbeit in der Musikbranche ist den Mitarbeiter:innen im Thomann-Büro ebenfalls eine Menge geboten. Ein eigenes Fitnessstudio, ein Gamingraum, eine große Küche mit jeder Menge Kochstellen, und, und, und… Für die passende Atmosphäre sorgt ein großer Baum, der sich seinen Weg durch das Bürogebäude bahnt und Ruhe ausstrahlt. Klar: man muss Mitarbeiter:innen erstmal nach Treppendorf locken. Durch den beeindruckenden Bürokomplex und die Gemeinschaft, die unter den Musikerliebhaber:innen herrscht, nehmen viele das Pendeln ins Dorf in Kauf.
Und wir verstehen warum: Thomann hat ein echtes Musikimperium erschaffen, das trotz der enormen Größe, der Umsätze und des Erfolgs nach wie vor wie ein Familienunternehmen agiert und der Belegschaft ein zweites, enorm musikalisches Zuhause bietet.
An dieser Stelle wollen wir uns noch einmal bei Gabriele Röder-Thomann für die Führung und die damit verbundenen Eindrücke bedanken. Wir können einen Besuch bei Thomann wärmstens empfehlen.
