100 Tage mit Homeoffice – unsere Erfahrungen

Seit 100 Tagen arbeitet unser Berater und Konzepter Felix Wiesel jetzt schon für medienreaktor. Genau 28 Tage davon hat er genutzt, um aus dem Homeoffice zu arbeiten.

Für uns als digitale Strategie-Agentur hat sich das neue Arbeitskonzept bereits jetzt etabliert und ist Teil unseres täglichen Arbeitsablaufs geworden. Gerade durch die flexible Festlegung der einzelnen Homeoffice-Tage und eine gut eingespielte Kommunikation fällt die körperliche Abwesenheit von Felix nur selten auf. Felix gibt hier ein Zwischen-Fazit, wie er Homeoffice erlebt und wie seine Produktivität sich verändert hat.

100 Tage, 28 Tage im Homeoffice

Studien der Universität Stanford belegen, dass die Produktivität eines Angestellten, der im Homeoffice arbeitet, um bis zu 13% steigt. Eine beeindruckende Zahl. Zugegeben: Gerade nach anstrengenden Tagen, an denen man mit seinen Kollegen z.B. an einem Pitch feilt oder einen Workshop abhält, erscheinen die Homeoffice-Tage teilweise wie ein Kurzurlaub. Ein Kurzurlaub, der einem ermöglicht, viele liegengebliebene Todos schnell und konsequent abzuarbeiten. Ein Kurzurlaub, der aber auch Schattenseiten mit sich bringt.

In der Folge meines ersten Blog-Posts zum Thema Homeoffice habe ich sehr unterschiedliches Feedback bekommen. Viele Angestellte, aber auch einige Chefs anderer Firmen, haben sich mit mir offen zum Thema Arbeiten von Zuhause ausgetauscht.

Viele Begrüßen die Idee und bestärken mich in meiner Meinung, dass dieses Konzept hier in Deutschland noch viel zu wenig Beachtung findet. Andere wiederum warnten mich davor, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben so mehr und mehr verschwimmen. Ein Argument, das durchaus seine Berechtigung hat. Allerdings sind die Schattenseiten nicht die vermeintlichen Ablenkungen, wie zum Beispiel eine fiepende Spülmaschine. Vielmehr erwischt man sich selber dabei, wie man dann doch noch ein Todo nach Feierabend erledigt oder am Wochenende nur mal kurz die geschäftlichen E-Mails liest. Aber mal ehrlich: Geht das nicht auch vielen reinen „Büroarbeitern“ so? Das ist nicht nur eine Frage von Homeoffice, sondern eher eine Folge der ständigen Erreichbarkeit durch Smartphone und Co. 

Selbstdisziplin, Eigenverantwortlichkeit und gelöste Arbeitszeiten

Nachdem mir das „nach Feierabend arbeiten“ mehrfach selbst passiert ist, habe ich mehr und mehr darauf geachtet Arbeit und Freizeit im Homeoffice klar zu trennen. Das heißt aber nicht, dass ich im Homeoffice einen klassischen „9 to 5 Job“ mache. Das Arbeiten im Homeoffice habe ich für mich vielmehr als Chance entdeckt, mich aus dem typischen 9-to-5 Rhythmus zu befreien. Obwohl es natürlich auch bei der klassischen Büro-Arbeit flexible Arbeitszeiten gibt, ist man im Homeoffice gelöster, diese zu nutzen. Sei es ein ausgiebigen Frühstück mit der Freundin, eine Runde mit dem Fahrrad oder die Erledigung von typischen Hausarbeiten in der Mittagspause. Es entsteht vielleicht nicht mehr Zeit für Freizeit, aber das Gefühl aktiv mehr Freizeit zu haben. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Gesundheit, sondern auch auf die Produktivität aus und treibt einen an. Diese These wird auch von einer repräsentativen Umfrage des Ökonomen Dan Wheatley untermauert, die er bei mehr als 5000 britischen Familien durchführte.

Kommunikationsmittel und technische Voraussetzungen für Homeoffice

Eine weitere Frage, die mir immer wieder gestellt wurde, war wie wir das Arbeiten aus dem Homeoffice technisch realisiert haben. Generell setzen wir bei medienreaktor auf Technik von Apple. iMacs, iPads, verschiedene Smartphones (und sogar ein Windows-Laptop zum Testing von Website und Apps) stehen zur Verfügung.

Zum Start wurde ich direkt mit dem neusten MacBook Pro 15“ (mit Touchbar) und dem LG UltraFine 5K Display ausgestattet. Das leistungsstärkste Laptop von Apple eignet sich ideal, um auch von unterwegs rechenintensive Arbeiten wie z.B. das Rendern eines Videos zu erledigen. Mit einigen Adaptern (für USB-C) ist es das ideale Werkzeug für die Arbeit im Homeoffice.

Die komplette Datenablage findet bei uns auf einem Inhouse-Server statt. Um Teil des Netzwerks zu sein, haben wir uns für eine klassische VPN-Lösung entschieden. Dank des gut ausgebauten Netzes in Bamberg und Bayreuth ist es so problemlos möglich, auch größere Datenmengen sauber abzulegen. Lediglich die Autosavefunktion von z.B. Sketch oder Keynote tun sich damit manchmal schwer, auch schwankt die Geschwindigkeit je nach Tageszeit merklich.

Um auch telefonisch unter derselben Nummer und ohne Extrakosten für unsere Kunden erreichbar zu sein, nutzen wir den nFone Mobile Client für das iPhone. Dieser ermöglicht störungsfreie VOIP-Anrufe und lässt sich optimal in das bestehende Telefonsystem von medienreaktor integrieren. So sieht es nach außen aus, als würde der Mitarbeiter im Homeoffice direkt im Büro sitzen.

Das 100-Tage Fazit

Nicht nur die ersten 100 Tage bei medienreaktor, sondern auch die ersten Tage im Homeoffice sind wie im Fluge vergangen. Dank des guten Teamgeists und der gut geplanten Herangehensweise ist Homeoffice für mich die optimale Ergänzung zum Agenturalltag. Man schafft nicht nur deutlich mehr, sondern diese positive Verstärkung motiviert und gibt neue Energie kreativ zu arbeiten. Technisch haben wir gute Lösungen gefunden, um Homeoffice zu ermöglichen. Bereits jetzt haben wir die Idee ins Auge gefasst, als Experiment auch aus einem anderen Land das Arbeiten im Homeoffice auszuprobieren.

Sehr positiv empfand ich auch das positive, aber auch kritische Feedback, das wir zum Thema Homeoffice bekommen haben. Wir sehen es als Chance und stellen uns gerne auch den kritischen Stimmen. Denn in der zukünftigen Arbeitswelt sollte der Arbeitnehmer mehr und mehr in den Fokus rücken, um so optimale Ergebnisse für seinen Arbeitgeber leisten zu können. 

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